In der Regel genügt es, ein allgemeines und intuitives Verständnis für diese beiden Begriffe zu haben. Im Folgenden gehen wir nun genauer darauf ein, was Beispiele für diese beiden Schlüsselbegriffe sind und was sie voneinander unterscheidet.

Fähigkeiten:

  • Computerprogrammierung
  • Buchhaltung
  • Fremdsprachenkenntnisse
  • Aktives Zuhören

Kompetenzen:

  • Problemlösung
  • Verhandlungsführung
  • Datenbasierte Entscheidungsfindung
  • Strategische Planung

Diese Beispiele für Fähigkeiten und Kompetenzen zeigen auf, was Sie vermutlich bereits wissen: Fähigkeiten können Kompetenzen verstärken, doch Kompetenzen sind oft nicht erlernte Talente, die wir mit in den Job bringen.

In der Praxis basieren berufliche Kompetenzen häufig entweder auf einem angeborenen Talent oder einer hart erarbeiteten Fähigkeit. Unzureichende Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in bestimmten Bereichen führen jedoch dazu, dass Mitarbeiter ihr volles Potential nicht entfalten können. Ziel ist es, einen Weg zu finden, um Mitarbeiter mit Kompetenzen zu gewinnen, diese Kompetenzen durch Fähigkeiten zu erweitern und mit Wissen abzurunden – um sie zu erfolgreichen Mitarbeitern auszubilden.

Kompetenzen vs. Fähigkeiten

Definitionen sind hilfreich, um ein gemeinsames Verständnis für die Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Überschneidungen sowie Abhängigkeiten verschiedener Begriffe zu schaffen. Daher schlüsseln wir die genannten Begriffe nach ihren Bedeutungen auf und arbeiten anhand von Beispielen die wichtigsten Unterschiede zwischen ihnen heraus.

Die Definition von Kompetenz: Die Fähigkeit und Bereitschaft, Wissen, Können sowie persönliche, soziale und methodische Fähigkeiten sinnvoll zu kombinieren, um dadurch in einer bestimmten Tätigkeit erfolgreich zu sein. 

Die Wörter kompetent und kompetitiv (in Wettbewerb stehend) liegen nicht weit auseinander. Würden wir eine bestimmte Fähigkeit im Rahmen eines Wettbewerbs ausüben – zum Beispiel bei einer Talentauswahl für Schauspieler -, dann wäre das kompetitiver Natur. Wer schauspielerische Kompetenz hat, kann mit einer Chance auf den Sieg an dem Auswahlverfahren teilnehmen. Jemand ohne Schauspielerfahrung würde seine Zeit mit einem solchen Versuch wahrscheinlich verschwenden, denn diese Person ist ein inkompetenter Schauspieler. Sie kann nicht konkurrieren, weil sie nicht über die notwendige Kompetenz verfügt.

Wir haben das Beispiel Schauspielerei gewählt, weil es verdeutlicht, dass sich Fähigkeiten und Kompetenzen oft überschneiden. Ein kompetenter Schauspieler bringt zum Beispiel Charisma, Ausdruckskraft und Anmut auf die Bühne. Ein Schauspieler kann von Geburt an kompetent sein, doch gute Schauspieler bauen ihre Fähigkeiten auf dieser Grundkompetenz auf.

Kompetenzen sind weniger eindeutig definierbar als Fähigkeiten. So kann jemand zum Beispiel ein kompetenter Schiffskapitän sein, aber trotzdem keine guten Navigationsfähigkeiten haben. Sicherlich wäre ein Kapitän mit diesen Fähigkeiten besser aufgestellt, doch er kann auch ohne sie erfolgreich arbeiten, wenn ihm ein GPS oder ein Offizier an Deck zur Verfügung steht, der die Navigation übernimmt. Daran zeigt sich – jemand kann kompetent sein, auch wenn er nicht alle erforderlichen Fähigkeiten besitzt.

Beispiele für Kompetenzen

Möglicherweise finden Sie den Begriff „Kompetenz“ noch immer etwas nebulös. Das liegt daran, dass eine Kompetenz mit oder ohne Fähigkeiten existieren kann. Sie kann aus einer oder mehreren Fähigkeiten, Talenten, Wissen, Begabungen oder sogar angeborenen Charaktereigenschaften bestehen. Kompetenzen kommen dann richtig zur Geltung, wenn wir sie mit Fähigkeiten und Erfahrung erweitern. Betrachten wir einige weitere Beispiele.

Urteilsvermögen: Einige Menschen verfügen über ein besonders gutes Urteilsvermögen, andere weniger. Polizeibeamte in den erforderlichen Fähigkeiten auszubilden, ist eine Sache, aber Urteilsvermögen beruht auch auf Engagement und Talent.

Zusammenarbeit: Wie bei der Verhandlungsführung geht es auch bei der Teamfähigkeit darum, das Beste aus einem Team als Ganzes herauszuholen. Dies ist gleichzeitig eine wichtige Führungseigenschaft.

Räumliches Vorstellungsvermögen: Menschen, die z. B. gut darin sind, Puzzles zu lösen, oder Ingenieure haben in der Regel ein gutes Gefühl für Größe, Proportionen und Mechanismen.

Sprachvermögen: Einigen Menschen gelingt es besser, Gedanken zum Ausdruck zu bringen als anderen. Wieder andere können sich zwar hervorragend ausdrücken, sind aber schlecht im Verkauf oder in Verhandlungen.

Allgemeine Kompetenzen

Zu den allgemeinen Kompetenzen gehören in der Regel Fähigkeiten, die uns in die Wiege gelegt wurden, die uns Spaß machen und für die wir gerne Zeit aufwenden. Schon bei Schulkindern zeigt sich, dass einige besser im Sport sind als andere. Sie haben daher mehr Spaß daran und neigen dazu, dies beizubehalten. Ähnliches gilt für Schreiben, Schach spielen, Tanzen, Mathematik, Videospiele und weitere.

Talente vs. Kompetenzen

Wir sollten jedoch Kompetenzen und Talente nicht miteinander verwechseln. Wenn Sie ein angeborenes Talent oder auch eine Veranlagung zur Kompetenz in einem bestimmten Bereich haben, ist das allein noch keine Kompetenz. Vielleicht können Sie sich eine Kompetenz wie einen guten Platz zum Zelten vorstellen. Ein guter Platz bietet sich auf natürliche Weise durch eine angenehme, ebene Fläche und die Nähe zu Bäumen, Bergen oder Flüssen. Sie verbessern diesen jedoch noch, indem Sie ihn mit einem Unterschlupf, Hilfsmitteln und etwas Komfort ausstatten – was Sie mit Fähigkeiten gleichsetzen können.

Beispiele für Wissenskompetenzen

Auf die Welt kommen wir ohne Wissen. Wir wissen nur, dass wir uns an unsere Mutter halten müssen. Wissenskompetenz entwickelt sich jedoch mit der Zeit durch Engagement und Interesse. Unsere Bildungseinrichtungen sind darauf ausgerichtet, Wissenskompetenz zu vermitteln und Absolventen entsprechend zu zertifizieren. Hier einige Beispiele für Wissenskompetenz.

Beispiele für Schlüsselkompetenzen

Definition von Schlüsselkompetenz: Eine Fähigkeit, Fertigkeit oder Eigenschaft, die für die Erfüllung einer spezifischen Aufgabe, Rolle oder eines Vorhabens erforderlich ist.

Schlüsselkompetenzen machen einen Menschen in einem bestimmten Bereich erfolgreich. Jeder Arbeitnehmer muss über die für seine Tätigkeit erforderlichen Kompetenzen verfügen. So muss eine persönliche Assistentin zum Beispiel gut kommunizieren und antizipieren können. Ein Journalist sollte ein besonders gutes Sprachgefühl mitbringen. Eine Schlüsselkompetenz ist also für die jeweilige Tätigkeit von zentraler Bedeutung. Ohne diese Fähigkeit ist ein Mitarbeiter in dieser Rolle nicht kompetent. Die Schlüsselkompetenzen Ihrer Mitarbeiter sind entscheidende Fähigkeiten, Handlungsoptionen zu entwickeln, die Ihren Geschäftsprozess beeinflussen. Schlüsselqualifikationen dagegen sind objektzentriert, sie umfassen klar beschreibbare und abprüfbare Kenntnisse und Fähigkeiten. Nachfolgend einige Beispiele.

Beispiele für Schlüsselqualifikationen

Eine Kompetenz kann aus einer oder mehreren Fähigkeiten bestehen oder auch ohne Fähigkeiten existieren. Im Berufsleben sind Fähigkeiten jedoch entscheidend, sie qualifizieren Mitarbeiter für eine bestimmte Aufgabe. Wir starten zwar oft mit Kompetenzen, doch Fähigkeiten sind ein grundlegendes Maß für die Leistungsfähigkeit.

Beispiele für Schlüsselqualifikationen im Lebenslauf

  • Schreibfertigkeiten
  • Strategisches Management
  • Rhetorische Fähigkeiten und Zuhören
  • Teambildung
  • Datenmanagement
  • Das Überzeugen und Beeinflussen von Mitarbeitern
  • Planung und Organisation

Wie Sie Fähigkeiten und Kompetenzen verbessern 

Wer die ursprüngliche Star-Trek-Serie gesehen hat, weiß, dass Captain Kirk und Mr. Spock den Widerspruch und die Verbindung von Kompetenz und Fähigkeit perfekt verkörpern. Der Captain stellt schiere Kompetenz dar, während Spock für Fähigkeiten und Disziplin steht. Die gelungensten Episoden zeigen, wie gegensätzlich die beiden zunächst agieren aber dann lernen, zusammenzuarbeiten. Im Berufsleben versuchen wir, Fähigkeiten und Kompetenzen durch Training zusammenzuführen, um dadurch:

  1. vorhandene Kompetenzen durch Fähigkeiten zu erweitern
  2. neue Kompetenzen aus Schlüsselqualifikationen zu bilden

Ein Großteil der Schulungsmaßnahmen am Arbeitsplatz bezieht sich auf die Ausbildung von Fähigkeiten. Werden jedoch grundlegende Kompetenzen mit einbezogen, eröffnen sich neue Perspektiven für die Teamschulung. Kompetenzen können auf Fähigkeiten aufgebaut werden oder sie können durch die Schulung von Fähigkeiten erweitert werden. Mitarbeiter werden dadurch deutlich weiterentwickelt, als es die Standard-Schulungsmodelle bieten.

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