Neue Teammitglieder brauchen zweifellos eine Einarbeitung, um das Geschäftsmodell und die Arbeitsweise in ihrem Unternehmen zu verstehen. Oft ist es sinnvoller, die Erfahrung und das Wissen bestehender Mitarbeitender zu nutzen, als neuen Mitarbeitenden generische Schulungen zuzuweisen. Wichtig ist jedoch, die Unterschiede zwischen Schulung und Weiterentwicklung zu berücksichtigen. In vielen vertriebs- und kundenorientierten Positionen besteht ein kontinuierlicher Weiterbildungsbedarf, der häufig durch externe, formalisierte Schulungen oder die Erwartung, dass sich Mitarbeitende die Informationen selbst durch Newsgroups, Fachliteratur und Internetrecherchen aneignen, abgedeckt wird.
Bewährt hat es sich jedoch, Mitarbeitenden nützliches Wissen über Peers (gleichgestellte Kollegen) zu vermitteln, oder über diejenigen, die bereits einen guten Überblick über die Unternehmensorganisation haben. Wenn der Schwerpunkt weniger auf Schulungsprozessen und formalen Schulungsmodulen liegt, sondern der Wissensaustausch im Vordergrund steht, profitieren sowohl die Mitarbeitenden als auch das Unternehmen von effektiven Schulungen und gezieltem Wissenstransfer. Peers können eine hervorragende Ressource für Support und Firmenwissen sein, was Peer-to-Peer-Training zu einem hervorragenden Mittel für die berufliche Entwicklung neuer und bestehender Teammitglieder macht.
Was genau ist Peer-to-Peer-Training?
Das Peer-to-Peer-Training gleicht dem Buddy-System, bei dem Mitarbeitende ihre Kollegen schulen. Peer-to-Peer-Schulungen können aus verschiedenen Gründen genutzt werden, z. B. um neue Teammitglieder, die das Unternehmen von Grund auf kennenlernen müssen, oder Teams, die in einem bestimmten Bereich Defizite haben, zu unterstützen. Ein Projektmanager wählt dann einen erfahrenen Mitarbeitenden aus, der die anderen in den wichtigsten Themen des Unternehmens schult. Oftmals werden Peer-to-Peer-Schulungen in Form von Präsentationen durchgeführt, bei denen der Präsentator offene Diskussionen zum jeweiligen Thema anregt und andere ermutigt, Fragen zu stellen oder ihre Gedanken zu äußern.
Die Vorteile von Peer-to-Peer-Training
Peer-to-Peer-Schulungen sind eine hervorragende Möglichkeit für Mitarbeitende, Informationen ungezwungen und unkompliziert aufzunehmen. Diese Schulungsform ist eine der besten Methoden für Teammitglieder, voneinander und miteinander zu lernen. Weitere Vorteile von Peer-to-Peer-Schulungen sind:
- Team Building: Durch Peer-to-Peer-Training kommen alle Teammitglieder zusammen, ohne dem Druck der täglichen Routine ausgesetzt zu sein. Obwohl sie nicht im üblichen Sinne „arbeiten“, leisten sie dennoch einen wertvollen Beitrag zu ihrer Tätigkeit. Diese Art der Schulung ermöglicht es den Beteiligten, als Gruppe zu lernen. Die weniger motivierten Teilnehmer erhalten Hilfe von ihren Peers, die ihre Motivation oft besser steigern können als externe Schulungsleiter. Peer-to-Peer-Schulungen sind ideal, um die Fähigkeiten erfahrener Teammitglieder an weniger erfahrene weiterzugeben.
- Weiterentwicklung: Einer der größten Vorteile von Peer-to-Peer-Trainings ist, dass sie sowohl die persönliche als auch berufliche Weiterentwicklung fördern. Das Know-how aller beteiligten Teammitglieder wird deutlich verbessert. Wichtige Informationen von Gleichgesinnten zu erhalten, die über mehr Wissen und Erfahrung verfügen, ermutigt neue und besonders jüngere Teammitglieder. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Mitarbeitende positiv und offen auf die Lerninhalte reagieren, wenn sie diese von gleichgestellten Peers erhalten. So können sie Fragen stellen, ohne befürchten zu müssen, belächelt oder abgewiesen zu werden, denn ihre Kollegen waren bereits in der gleichen Situation und können ihre Sorgen nachvollziehen.
- Einfache Organisation: Peer-to-Peer-Schulungen sind schnell und einfach zu organisieren. In der Regel müssen keine zusätzlichen Mittel für ein Projekt beantragt und keine offiziellen Genehmigungen oder Unterschriften von der Unternehmensleitung eingeholt werden. Projektleiter können sehr schnell die am besten geeigneten Personen für Peer-to-Peer-Schulungen auswählen, und je nach Bedarf finden diese mit minimalem Aufwand und geringen Kosten statt.
- Best Practices teilen: Annähernd 66 Millionen Babyboomer (en) und 90 Millionen Millennials sind berufstätig. Das bedeutet, dass in jedem Team eine breite Vielfalt an Wissen und Erfahrung vertreten ist. Peer-to-Peer-Lernen am Arbeitsplatz gibt allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, Best Practices im Team zu teilen, sodass alle bessere Arbeit leisten können.
- Training skalieren: Ein gutes Peer-to-Peer-Schulungsmodell ist auch ein effizienter Weg, um Schulungsmaßnahmen zu skalieren. Anstatt sich bei der Schulung von Teammitgliedern auf nur einen oder zwei Trainer verlassen zu müssen, können Unternehmen die Fähigkeiten und das Wissen anderer nutzen, um Schulungen flexibel durchzuführen.
Es liegt auf der Hand, dass Peer-to-Peer-Schulungen eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringen. Sie bietet denjenigen, die über mehr Erfahrung und Wissen in bestimmten Bereichen verfügen, die Möglichkeit, ihre Informationen an Gleichaltrige weiterzugeben. Peer-to-Peer-Training bedeutet auch, dass Teilnehmer in einer wertfreien und ungezwungenen Atmosphäre lernen können, was sich für alle Beteiligten als nutzbringend erwiesen hat.
Beispiele für Peer-Training
Peer-to-Peer-Training am Arbeitsplatz kann unterschiedlich gestaltet sein. Nahezu jedes Team kann diese Schulungsform je nach Qualifikation und Bedarf seiner Mitglieder einsetzen. Im Folgenden finden Sie einige bei uns beliebte Ansätze für Peer-to-Peer-Schulungen.
- 1:1-Training im Vertrieb: Unser Team setzt stark auf Peer-Training und Coaching. Eine Möglichkeit dafür ist die Auswertung realer Übungsszenarien. Unsere Vertriebsmitarbeiter zeichnen Szenarien auf, wie z. B. eine Produkt-Demo oder eine schwierige Vertragsverhandlung, und teilen diese dann mit ihren Teammitgliedern, um sofortiges Feedback zu erhalten.
- Peer-Training in einem kleinen Vertriebsteam: Unser Vertriebsteam trifft sich zudem wöchentlich, um die letzten Vertriebsaktivitäten zu besprechen. Gemeinsam analysieren wir diese, stellen fest, was gut gelaufen ist, und diskutieren offen über Verbesserungsmöglichkeiten.
- Peer-Learning und Customer Service: Peer-to-Peer-Schulungen sind für Vertriebsmitarbeiter genauso effektiv wie für Mitarbeitende im Kundenservice. Wir haben gesehen, dass die besten Support-Mitarbeiter die Beantwortung von Help-Tickets, Chat-Interaktionen und sogar E-Mails üben und sie dann zur Bewertung an ihre Teamkollegen weiterleiten. Dadurch können sie wichtige Fähigkeiten wie aktives Zuhören und Einfühlungsvermögen anwenden und erhalten direktes Feedback zu ihrer Leistung.
Wie Sie Peer-Learning fördern können
Peer-Learning klingt nach einem Selbstläufer. Trotz der zahlreichen Vorteile zögern Unternehmen jedoch noch immer, ein Peer-to-Peer-Schulungsprogramm einzuführen. In vielen Unternehmen fehlt sogar jegliche Art von Peer-Training im Rahmen von Schulungsmaßnahmen. Mit diesen fünf Tipps lässt sich Peer-to-Peer-Learning problemlos in Ihrem Unternehmen etablieren.
- Verdeutlichen Sie die Vorteile: Dieser Schritt ist äußerst wichtig. Begründen Sie, warum und wie Peer-Learning für alle Beteiligten gewinnbringend ist. Darüber hinaus ist es ratsam, die Zustimmung der Geschäftsleitung einzuholen.
- Entwickeln Sie einen Prozess: Zu guten Peer-Schulungen gehört ein effizienter und einfacher Prozess. Achten Sie darauf, dass Mitarbeitende über die Best Practices für Peer-to-Peer-Learning unterrichtet werden. Gute Abläufe schaffen zudem eine Atmosphäre des Vertrauens und der Transparenz.
- Ermitteln Sie Fachexperten: Peer-to-Peer-Schulungen sind nur so gut wie ihre Inhalte. Wir empfehlen, Fachexperten in Ihrem Team zu bestimmen, die die Peer-Schulungen entwickeln und durchführen.
- Konzentrieren Sie sich auf reale Situationen: Unserer Erfahrung nach werden Fähigkeiten am besten durch reale Übungsszenarien verbessert. Wenn Teilnehmer wissen, dass es sich bei einer Übung um eine häufige Aufgabe oder Situation handelt, mit der sie in Zukunft konfrontiert sein werden, ist es wahrscheinlicher, dass sie sich auf die Lerninhalte einlassen und das Gelernte auch anwenden.
- Sammeln Sie Feedback: Sobald Ihr Team mit Peer-Trainings beginnt, sollten Sie analysieren, wie erfolgreich das Programm ist. Entwickeln Sie einen Review-Prozess, um die Qualität, die Teilnahme, die Beteiligung und die Zufriedenheit zu bewerten.
Effektivere Schulungen mit Seismic Learning
Mit unserer leistungsstarken und benutzerfreundlichen Schulungssoftware können Vertriebs- und Support-Teams so einfach lernen, üben und durchstarten wie nie zuvor. Erfahren Sie, wie Teams unsere effektiven Übungsfunktionen bei ihren Peer-to-Peer-Schulungen einsetzen.